Zur Hauptnavigation.Zum Seiteninhalt

Auftaktveranstaltung am 21. Juni 2019

Ein klarer Präventionsbegriff, die Förderung des Austauschs zwischen verschiedenen Altersgruppen, die Einbeziehung von Präventionsakteuren aus dem Themenfeld Antirassismus und Antidiskriminierung sowie die Schaffung von Ermöglichungsstrukturen für eine langfristige und nachhaltige Präventionsarbeit - das waren die Tipps der Präventionsexperten im Podium der Auftaktveranstaltung des Landespräventionsrats Thüringen.

Nach einer erfrischenden musikalischen Eröffnung durch die ConcertBand des Königin-Luise-Gymnasiums Erfurt unter Leitung von Uli Frefat eröffnete der Vorsitzende des Landespräventionsrats Staatssekretär Udo Götze die Veranstaltung. Er erklärte unter anderem drei Herausforderungen für die Präventionsarbeit. Zunächst muss für die notwendige Akzeptanz bei den Partnern gesorgt werden, ohne deren Mitarbeit es nicht geht. Darüber hinaus muss Prävention, um wirksam zu werden, auf eine gewisse Dauer angelegt sein und evaluiert werden. Die Herausforderung besteht darin, die Aufmerksamkeit für etwas aufrechtzuerhalten, das nachhaltig und über einen längeren Zeitraum angelegt ist.

Der Leiter der Geschäftsstelle des LPR Prof. Dr. Thomas Ley erörterte in Anlehnung an die Soziologen der Chicago School, wie wichtig es für eine Kriminalprävention sei, sich den Menschen zuzuwenden, zu sehen, wie sie leben, was sie bewegt, und sich ein Bild von der tatsächlichen sozialen Lage zu machen. Erst indem sich die Präventionsakteure gemeinsam den sozialen Problemen der Zeit zuwenden, wird ihre Arbeit praktisch wirksam.

Der Gastredner Prof. h. c. Erich Marks, langjähriger Geschäftsführer des Deutschen Präventionstags und ehemaliger Geschäftsführer des LPR Niedersachsen, begann seinen Vortrag mit einem Zitat von Wilhelm Busch: „Das Gute – dieser Satz steht fest – Ist stets das Böse, was man lässt!“. Verschiedene Akteure haben eine je eigene Sicht darauf, was gut und böse ist. Einer auf die gesamte Gesellschaft ausgerichtete Präventionsstrategie muss es gelingen, all diese unterschiedlichen Perspektiven gewinnbringend zu vereinen.

Im abschließenden Podium diskutierten Prof. h. c. Erich Marks, Dr. Holger Floeting vom Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin, Frank-Michael Schwarz, Präsident der Thüringer Landespolizeidirektion, und Kathrin Schuchardt, Demokratiepädagogin und Antigewalt- und Kompetenztrainerin, über die Fragen, was Kriminalprävention leisten kann bzw. soll, welche aktuellen Herausforderungen bestehen und welche Erwartungen in den LPR gesetzt werden.